Stuttgart / Karlsbad-Langensteinbach – Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt die Kirchenruine St. Barbara in Karlsbad-Langensteinbach, Landkreis Karlsruhe, zum Denkmal des Monats April 2014

Das spätmittelalterliche Wahrzeichen von Karlsbad wurde um 1330 durch Mönche des Klosters Herrenalb erbaut, urkundlich erwähnt wurde es erstmals 1432 als „capella sanctae Barbarae“. Heute bietet der Aussichtsturm einen herrlichen Blick über Langensteinbach hinaus.

Die Gemeinde Karlsbad setzt sich seit Jahren dafür ein, ihr Kulturdenkmal Schritt für Schritt durch eine denkmalgerechte Sanierung vor dem Verfall zu bewahren. Dieses Engagement würdigt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg.

Die Kapelle, südwestlich des Ortes Langensteinbach auf einer Anhöhe im Wald gelegen, war von 1450 an fast eineinhalb Jahrhunderte lang ein beliebter Wallfahrtsort. Der Platz davor wurde für Märkte genutzt. Im Zuge der Reformation fanden die Wallfahrten nach der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Ende. Es dauerte aber noch viele Jahre, bis die Wallfahrer ausblieben. Noch 1590 wurde die Kirche als „prächtiger, mit künstlerischen Gemälden gezierter Tempel“ beschrieben. Der Zerfall der Anlage setzte nach 1700 ein. Der Dachstuhl wurde 1707 zerstört, 1750 wurde das Turmdach abgetragen. 1797 wurde das Blei auf der Turmplattform erneuert. 1818 war St. Barbara restlos zur Ruine geworden und blieb das gesamte 19. Jahrhundert dem Verfall und der Ausplünderung ausgesetzt. 1902 bis 1908 wurden Kapelle und Turm restauriert. Erhalten sind heute noch die eindrucksvollen Umfassungsmauern von Langhaus, Chor und Chorseitenturm sowie die tonnengewölbte Krypta. Seit 1966 ist der Turm als Aussichtsturm für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die Gemeinde vor vier Jahren finanziell unterstützt, um das Natursteinmauerwerk der Kirchenruine wieder instand zu setzen. Denn die Denkmalstiftung bürgerlichen Rechts fördert nach dem Motto „Bürger retten Denkmale“ seit 1985 den Erhalt und die Sanierung von Kulturdenkmalen. Neben Kommunen und Kirchengemeinden fördert sie vor allem auch dort denkmalgerechte Sanierungsmaßnahmen, wo sich private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen dafür einsetzen.

Architekt: Architekturbüro Huxold, Kantstraße 10, 76137 Karlsruhe
Bild: Gemeinde Karlsbad