Denkmalstimme

„Der Hölderlin isch et verruckt gwä“ (Der Hölderlin ist nicht verrückt gewesen), so behauptete jahrelang ein Graffito, zudem in Sütterlinschrift, am – mittlerweile renovierten und frisch gestrichenen – Hölderlinturm in Tübingen.

Und im berühmten Vers von Eberhard Paulus: „Der Schelling und der Hegel / Der Schiller und der Hauff / Das ist bei uns die Regel / Das fällt hier gar nicht auf“, werden die Namen gerne gegen die Dichter und Denker der eigenen Heimatgemeinde ausgetauscht. Das zeigt vor allem eines: den Stolz auf die eigene Region und die Geistesgrößen, die sie hervorgebracht hat – hier in beiden Fällen mit einem guten Schuss Ironie gewürzt.

Worum es also geht, ist Identifikation – mit der Heimatregion, mit dem Heimatort und mit der Vergangenheit. Diese Identifikation schlägt sich keinesfalls nur in Bewunderung für Literatur und Geist nieder, sondern auch in einer gewissen Beharrlichkeit, was die Erhaltung von Denkmälern angeht – sei es, wie in dieser Ausgabe gezeigt, der Sendemast von Mühlacker oder die Festung Flochberg über Bopfingen. Diese Bewunderung für das, was in der Vergangenheit geleistet wurde, mobilisiert Leser, Besucher und diejenigen, die sich bürgerschaftlich für den Erhalt von Denkmälern engagieren.

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