Neues Heilbronner Tor in Lauffen ist Denkmal des Monats Mai 2020
Stuttgart/Lauffen a.N. – Das Neue Heilbronner Tor in Lauffen am Neckar, einst erbaut 1772/73, wachte über den östlichen Stadteingang. Durch seinen Rundbogen führte die Straße von Stuttgart nach Heilbronn, in den drei Geschossen darüber wohnte der Torwächter. Als Teil der historischen Stadtbefestigung ist es in die schon seit Jahren laufenden Restaurierungsmaßnahmen der Stadt eingebunden. Jetzt ernennt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg das Neue Heilbronner Tor zum Denkmal des Monats Mai.
Noch heute prägt das Gebäude mit seinem charakteristischen
Mansardwalmdach die Silhouette der östlichen Kernstadt von Lauffen. Nach außen
wirkt es besonderes repräsentativ: Zwei Säulen rahmen den Torbogen ein, das
Mauerwerk ist rustiziert, also durch starke Fugen geprägt, ein Sprenggiebel und
eine Wappentafel bekrönen die Durchfahrt. Wer von hier kam, sollte merken: Die
Einwohner haben Geld und Stolz.
Weil das Torgebäude marode war, wurde es in den Jahren 1953/54
originalgetreu neu erstellt. In einer Zeit, als andere Städte zahlreichen
Nachkriegsarchitekten freie Hand für modernere Bauformen ließen, setzte Lauffen
auf den Erhalt des historischen Stadtbildes. Aus heutiger Sicht zweifellos eine
vorteilhafte Entscheidung: Der historische Stadtkern steht seit 1984 als
Gesamtanlage unter Denkmalschutz und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an.
Der Erhalt der Befestigungen stellt für die Stadt Lauffen eine
Mammutaufgabe dar, bei der jährlich Fortschritte gemacht werden. Wiederholt hat
auch die Denkmalstiftung zur Finanzierung beigetragen. Zuletzt hat sie im Jahr
2018 den Betrag von 80.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale für die
Sanierung des Neuen Heilbronner Tors und der angrenzenden Schiedmauer
bewilligt.
Denkmalstiftung
Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung
Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige
Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren.
55 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2019 unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.500 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Stadt Lauffen a.N.
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