Stuttgart/Oberried-Zastler – Der Mederlehof im Zastlertal, erbaut im Jahr 1767, diente der katholischen Kirchengemeinde Waldkirch lange Zeit als Haus für Familienfreizeiten und Schulungen. Seit einem Brand im März 2017 ist das denkmalgeschützte Gebäude nicht mehr nutzbar. Jetzt wird es wieder renoviert. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Kirchengemeinde dabei mit einem Zuschuss von 60.000 Euro für die Zimmererarbeiten.
„Nach dem Brandschaden sind Verkleidungen aus einem Umbau von 1974 entfernt worden“, berichtet Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Darunter kam die ursprüngliche Ständerbohlenkonstruktion wieder zum Vorschein. Es ist noch genügend Substanz vorhanden, damit das Haus seine Denkmaleigenschaft nicht verliert.“
Um den Schwarzwaldhof langfristig zu erhalten, sind zuallererst statische Ertüchtigungen und zimmermannsmäßige Instandsetzungen des Tragwerks notwendig. Hochsäulen und liegender Stuhl als Unterkonstruktion müssen repariert werden, anschließend kann das Dach neu gedeckt werden. Wärmedämmung zur energetischen Sanierung ist ebenfalls vorgesehen. Der große Tennenbereich soll offen bleiben und das Haus dann erneut als Schulungs- und Erholungsgebäude genutzt werden.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 51 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit über 67 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Manuel Haub, sutter3 GmbH & Co.KG, Freiburg