Stuttgart/Hayingen-Ehestetten – Am östlichen Rand von Ehestetten prägt das Schloss seit mehr als fünf Jahrhunderten das Ortsbild. Der Unterhalt des Kulturdenkmals ist allerdings aufwändig: Derzeit sind an mehreren Stellen innen wie außen Restaurierungen und Reparaturen nötig. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer dabei mit einem Zuschuss von 8.700 Euro.

„Sowohl für die Siedlungs- und Ortsgeschichte als auch aus dem Blickwinkel des Architektur- und des Wehrbauwesens ist Schloss Ehestetten bedeutsam“, erklärt Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Umso erfreulicher ist, dass seine Eigentümer und ihr Architekt stets zum Besten dieses besonderen Kulturdenkmals agieren. Auch bei den Maßnahmen, die nicht gefördert werden können, wird hier sehr sensibel mit der Denkmalsubstanz umgegangen.“

In seiner Bausubstanz vereint das Schloss spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Elemente. Der zweigeschossige rechteckige Massivbau mit Satteldach stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1495 und 1583, manche Teile entstanden vermutlich bereits im 14. Jahrhundert. Wertvolle Teile der Innenausstattung datieren hingegen aus der Barockzeit, etwa die Stuckdecke im Jagdzimmer.

Zu den derzeit anstehenden Reparaturen zählen die Ertüchtigung einer stark ausgetretenen Treppe und die Beseitigung von Rissen in Putz und Stuck an Decken und Innenwänden ebenso wie die Erneuerung des Sockelputzes und ein Neuanstrich der Westfassade. Auch einige Fenster und Kellerluken sollen erneuert, Ziegel nachgesteckt und die Kaminabdeckung neu verzinkt werden. Zudem sind im Inneren die Dämmung der obersten Decke sowie eine Baderneuerung geplant.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 35 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.600 Vorhaben mit annähernd 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Christoph Manderscheid, Freier Architekt BDA, Tübingen