Stuttgart/Sulz-Bergfelden – Ein Fachwerkhaus hat Liebhaber gefunden: Mitten im Ortskern von Sulz-Bergfelden in der Hauptstraße 6 renoviert eine junge Familie ein Gehöft mit imposanter Giebelwand. Eine Inschrift datiert das Bauwerk auf 1651, ein Scheunentrakt dahinter stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer bei der Gesamtinstandsetzung mit einem Zuschuss von 40.000 Euro.

„Hier wird ein Kulturdenkmal mit viel Eigenleistung und Liebe zum Detail instandgesetzt“, lobt Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Eines der ältesten Gebäude Bergfeldens wird auf diese Weise zu neuem Leben erweckt. Wer hier einmal wohnen wird, wird Historisches mit Modernem auf besondere Weise verbunden fühlen.“

So soll etwa nicht nur das Fachwerk repariert werden – auch die historischen Fenster und Türen werden restauriert. Bei Fenstern neueren Datums ist geplant, sie durch Nachbauten im Stil der alten Fenster zu ersetzen. Im Inneren werden neben den vorhandenen Bodendielen auch historische Lehmwände erhalten und aufgearbeitet. Dabei wird das Vorgehen eng mit der Denkmalbehörde abgesprochen.

Zusätzlich zu einer selbstgenutzten Wohnung planen die Eigentümer, zwei weitere Wohnungen im neu hergerichteten Haus zu vermieten. „Das ehemals landwirtschaftlich genutzte Anwesen steht an einem begrünten Platz entlang der Bergfelder Hauptstraße“, ergänzt Stefan Köhler. „Es wird an dieser zentralen Stelle als besonderes Schmuckstück zur Geltung kommen.“

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 10 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit annähernd 64 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

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