Stuttgart/Vogt – Mit dem Ökonomiegebäude ist das letzte und zugleich größte Gebäude des früheren Ritterguts Mosisgreut instandgesetzt worden. An einer oberschwäbischen Landstraße südlich von Vogt gelegen, besteht das Ensemble aus einem schlossartigen Wohnhaus, einer Kapelle und dem Stall- und Scheunenbau, der mehrfach erweitert worden ist. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt Gut Mosisgreut zum Denkmal des Monats Mai.

Während die derzeitigen Hauptgebäude aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert stammen, reichen die Wurzeln des Ritterguts deutlich weiter zurück. Bereits im 13. Jahrhundert ist an der erhabenen Stelle des heutigen Schlösschens eine Turmhügelburg überliefert. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts dokumentieren die Bauten, wie sich die Nutzung vom Rittergut zur Landwirtschaft wandelte.

Der jetzt instandgesetzte Ökonomietrakt entstand um 1820 herum als ursprünglich rechteckiger Stall- und Scheunenbau aus massiven Steinmauern mit Satteldach, der später um einen Seitenflügel erweitert wurde. Mit Staffelgiebeln und einem Rundtürmchen mit Zinnen zitiert der zweigeschossige Bau mittelalterliche Stilelemente – ungewöhnlich für ein Wirtschaftsgebäude und vermutlich ein Zeugnis für die Absicht der damaligen Eigentümer, bereits im Baustil auf die jahrhundertealte Familiengeschichte zu verweisen.

Seit 1690 befindet sich Gut Mosisgreut durchgehend im Besitz der Freiherren Werner von Kreit. Mit erheblichem persönlichem Einsatz und mehrfacher Förderung durch die Denkmalstiftung haben die derzeitigen Eigentümer zuvor bereits das Wohngebäude, die Sebastianskapelle und die Außenanlagen instandgesetzt. Die jetzigen Arbeiten am Ökonomiegebäude hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit 50.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale unterstützt.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.700 Vorhaben mit rund 68 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Familie Werner von Kreit