Gewusst Wo Denkmalrätsel

Romantischer geht es nicht: Eine junge Frau folgt dem Mann ihrer Träume auf Schritt und Tritt, stürzt sich für ihn aus dem Fenster und geht für ihn buchstäblich durchs Feuer. Nach dem ganz großen Spektakel gibt es ein Happy End. Wir suchen den möglichen Ort der Inspiration für dieses bekannteste Theaterstück von Heinrich von Kleist.

1240 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, trägt das Bauwerk in gewisser Weise den Namen des adligen Liebsten der schönen Bürgerstochter. Wir finden es umgeben von malerischen Wiesen, Wäldern und Weinbergen auf einer Flanke des Ölbergs im Odenwald. Viel ist aber nicht mehr erhalten. Zwei Gebäudereste stehen noch und werden von den heutigen Eigentümern gegen weiteren Verfall gesichert. Ein Teil des Bauwerks ist immerhin fast 3o Meter hoch, der andere glänzt durch drei schöne frühgotische Fenster.

Nachdem mehrere Besitzer das Gebäude verkauft, vererbt oder verpfändet hatten, wurde es im Mai 1470 von Kurfürst Friedrich I. belagert und gestürmt. Die Bewohner kamen in Gefangenschaft, 16 von ihnen wurden kurzerhand ertränkt. Die Bürger der nahegelegenen Stadt mussten dem Kurfürsten 400 Gulden als Brandschatz zahlen – und, vielleicht noch schlimmer: ihm ihre sämtlichen Weinvorräte überlassen.

Bis 1485 lebten noch Menschen im Bauwerk, drei Jahre später brannte es fast komplett ab. Von der Stadt erreicht man das Objekt, dessen Namen wir suchen, auf einem markierten Fußweg. Dort angekommen, wird man unter schattigen Kastanien mit gutbürgerlicher Küche und märchenhafter Aussicht auf die Rheinebene belohnt. Wie heißt der gesuchte Bau, und wie die Gemeinde, zu der er gehört? (Bach)

Hätten Sie es gewusst?
Schade, denn der Einsendeschluss war der 31. Mai 2023.

Im diesem Rätsel suchten wir die Burgruine Strahlenburg oberhalb von Schriesheim bei Heidelberg. Eine Verbindung zu Heinrich von Kleists Drama „Käthchen von Heilbronn“, in dem Friedrich Wetter Graf vom Strahl eine Hauptrolle spielt, wird angenommen.

Aus den Einsendern mit der richtigen Lösung wurden als Gewinner gezogen: Beate Schröpfer aus Waibstadt, Dr. Jörg Schweikhardt aus Weissach, Erich Seibold aus Möglingen, Rolf Zähringer aus Rottweil sowie eine Person, die anonym bleiben möchte.

Sie alle erhalten je ein Exemplar des vom Landesamt für Denkmalpflege herausgegeben Buchs „Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg“.