Stuttgart/Ehingen-Rißtissen – Mit dem Ort und der Pfarrei Rißtissen im Donautal ist das Adelsgeschlecht der Schenken von Stauffenberg untrennbar verbunden. 1787 errichteten die Freiherren dort die Patronatskirche St. Pankratius und St. Dorothea, 1868 bauten sie außen an der Chorapsis die Grablege ihrer Familie an. Bei deren Instandsetzung unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg jetzt die privaten Eigentümer mit einem Zuschuss von 10.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.

„Das Mausoleum der Familie von Stauffenberg ist ein kleiner Sandsteinbau, der sich architektonisch an die Tempelbauten der klassischen Antike anlehnt“, beschreibt Peter Rothemund, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, das öffentlich zugängliche Bauwerk hinter der Pfarrkirche. „Es verdeutlicht zugleich den herrschaftlichen Anspruch der Adelsfamilie im 19. Jahrhundert“, so Rothemund. „Im ländlichen Raum sind Memorialbauten dieser Art verhältnismäßig selten überliefert.“

An den Stufen, aber auch an Profilierungen und Gesimsen hat der Zahn der Zeit besonders deutlich genagt. Bei der bereits begonnenen Restaurierung sollen deshalb die Substanz des Denkmals gesichert und die Verwitterung aufgehalten werden. Nur die Freitreppe soll ausgetauscht werden, an allen anderen Stellen wird der vorhandene Stein gereinigt, konserviert und durch Injektionen gefestigt. Fugen und Risse sollen auch im Putz der Kuppel geschlossen werden.

„Die Gruft der Familie von Stauffenberg ist ein besonderes Denkmal im Ort“, ergänzt Georg Wacker, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. „Solche Kulturschätze zu erhalten, ist eine wichtige Aufgabe des Denkmalschutzes.“

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 11 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.600 Vorhaben mit rund 63 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: P. Leibing, JKLM Büro für Architektur, Biberach/Riß