Stuttgart/Wolfegg – Südlich des Schlosses Wolfegg entstand im 18. Jahrhundert eine Siedlung für die fürstlichen Hofbeamten. Zum ehemaligen Haus des Leibarztes gehört eine ebenfalls denkmalgeschützte Remise. Das Wirtschaftsgebäude von 1813 soll restauriert und statisch ertüchtigt werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer dabei mit einem Zuschuss von 45.000 Euro.

„Die Remise ist zwar nur ein Nebengebäude, trägt aber anschaulich zum Eindruck der ehemaligen Beamtensiedlung bei“, erklärt Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Der untergeordneten Nutzung als Gartenhaus stehen hohe Kosten einer Instandhaltung gegenüber. Daher unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg die Eigentümer gerne beim Erhalt des Gebäudes“.

Rund um einen mittlerweile verfüllten und bewachsenen Löschteich gruppierten sich nicht nur Wohnhäuser der Hofbeamten, sondern auch Verwaltungsgebäude, eine Schule und ein Gasthaus.

Die Remise ist halb Massiv-, halb Fachwerkbau mit Walmdach. Im ziegelgemauerten Teil war vermutlich einst eine Backstube untergebracht. Eindringendes Regenwasser hat den Wirtschaftsbau allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen, Aufschüttungen haben einen Teil der Fundamente verschoben.

Um das Nebengebäude zu erhalten, müssen Dach und Holztragwerk instandgesetzt sowie Wände und Fundamente repariert werden. Fenster und Tür sowie das zweiflügelige Tor sollen ausgebaut und denkmalgerecht saniert werden. Genutzt werden soll es danach, wie auch schon bisher, als Schuppen und Gartenhaus.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.700 Vorhaben mit rund 68 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Lisa Gessler, Architekturlokal, Ravensburg