Stuttgart/Ebringen – Aus dem Rheingraben weithin sichtbar stellen die Ruinen der Schneeburg bei Ebringen nicht nur ein Kulturdenkmal, sondern auch eine wichtige Landmarke dar. Ihre höchsten erhaltenen Mauern, die über 13 Meter hohen Reste des Nordturms, drohten durch Unterspülungen einzustürzen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg fördert die nun abgeschlossenen Stabilisierungsarbeiten mit einem Zuschuss von 19.000 Euro; 3.000 Euro davon stammen aus dem Hermann-Preiser-Fonds.

„Die Schneeburg zählt zu den bedeutendsten Burgruinen im südlichen Breisgau und ist ein identitätsstiftender Fixpunkt für die gesamte Region“, unterstreicht Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Sie ist zugleich ein aussagekräftiges Zeugnis der Herrschafts- und Fortifikationsgeschichte. An ihrem Erhalt besteht deshalb auch großes wissenschaftliches Interesse.“

Die rechteckige Anlage der Schneeburg misst etwa 40 auf 16 Meter und wurde im späten 13. Jahrhundert am Ende eines Bergrückens als Höhenburg errichtet. „Während die meisten Mauern einen weitgehend guten Erhaltungszustand aufweisen, bestand am Nordturm dringender Handlungsbedarf“, ergänzt Köhler. In diesem Bereich war die Mauer auf einer Felsnase und im Hangschutt gegründet. Witterungseinflüsse hatten dazu geführt, dass sich die Felsnase gelöst hatte und der Hangschutt ausgespült worden war. Um den Mauerabschnitt zu stabilisieren und statisch zu ertüchtigen, war ein Pfahlbocksystem mit Ankern zur Gründung auf dem darunterliegenden Fels nötig.

„Auf die kleine Gemeinde Ebringen als Eigentümerin kam mit diesen Erhaltungsarbeiten eine enorme finanzielle Belastung zu“, so Köhler weiter. „Aus Sicht der Denkmalpflege waren diese allerdings sehr wichtig und notwendig. Umso mehr schätzen wir den Einsatz dafür und unterstützen diesen gerne.“

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 35 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Gemeinde Ebringen