Stuttgart/Bühl-Neusatz – Zu klein dimensionierte Dachrinnen haben über Jahre hinweg zu einem großen Feuchtigkeitsschaden in der katholischen Pfarrkirche St. Borromäus in Bühl-Neusatz geführt. Eine umfassende Sanierung ist dringend notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden. Auch der Innenraum soll dabei generalüberholt werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Kirchengemeinde mit einem Zuschuss von 80.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.

„Der Karlsruher Kirchenbaumeister Johannes Schroth hat St. Borromäus in den Jahren 1911 bis 1913 in einer gelungenen Mischung aus Neoromanik und Jugendstil erstellt“, erklärt Roland Bürkle, Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Auch für die vollständig erhaltene Innenausstattung – nach Schroths Entwürfen gestaltet – zeichneten ausnahmslos namhafte Künstler ihrer Zeit verantwortlich, so Bürkle weiter. „Heute gilt die Neusatzer Pfarrkirche als eine der bedeutendsten badischen Jugendstilkirchen.“

Um weiterem Wasserschaden Einhalt zu gebieten, sind zunächst umfangreiche Reparaturen an Dach und Mauerwerk nötig. Sämtliche Dachrinnen, Abläufe und Kehlbleche müssen erneuert werden, Schäden am Mauerwerk behoben und die beschädigten Malereien restauriert werden. Auch am Holz des Tragwerks sind Reparaturen nötig, die Dachdeckung mit Biberschwanzziegeln soll erneuert werden. Darüber hinaus soll auch der gesamte Innenraum gereinigt und instandgesetzt werden – neben den Wandmalereien unter anderem auch Fenster, Ausstattungsgegenstände und das Herz-Jesu-Glasmosaik über dem Hauptportal.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 22 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit annähernd 64 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Erwin Keefer