Denkmal des Monats März 2023

Stuttgart/Schwäbisch Gmünd – Aus der Zeit um 1500 stammt das Wohn- und Geschäftshaus in der Ledergasse 15 in Schwäbisch Gmünd, das die Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats März ernennt. Die Wohnräume über dem Geschäft im Erdgeschoss sind, nachdem sie längere Zeit leer standen, mit Feingefühl saniert worden. Die Herausforderung bestand darin, erhaltene Ausstattungselemente aus fünf Jahrhunderten in eine moderne Nutzung zu integrieren.

Dazu ließen die privaten Eigentümer das von außen bereits sanierte Gebäude in den oberen Geschossen umfassend, aber denkmalgerecht, modernisieren. Ihr Hauptaugenmerk richteten die Fachbetriebe dabei auf die Instandsetzung der historischen Holztreppe sowie von Böden, Vertäfelungen, Putzen und Tapeten aus ganz unterschiedlichen Entstehungszeiten. So stammen etwa Fachwerkbemalungen aus dem Spätmittelalter, Tünche aus dem 18. Jahrhundert, manche Anstriche und Tapeten aus der Moderne.

Als bauliche Besonderheit findet sich im ersten Stock die einzige noch erhaltene Bohlenstube der Gmünder Altstadt. Sie zeugt vom Wohlstand des damaligen Bauherrn, der die halbrunden Balken der leicht gewölbten Bohlendecke seiner guten Stube einst mit geschnitzten Medaillons verzieren ließ. Behutsam installierte neue Haustechnik trägt dazu bei, dass wieder zeitgemäßes Wohnen möglich ist. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die denkmalgerechten Sanierungen an dem Wohn- und Geschäftshaus mit einem Zuschuss von 40.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale gefördert.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 30 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Stegmaier, Schwäbisch Gmünd