Stuttgart/Tettnang-Rudenweiler – Seit dem Winter 2022/23 ist das ehemalige Gasthaus von Rudenweiler restauriert und wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt das Gebäude zum Denkmal des Monats März.

Das stattliche Haus mit weit überstehendem Satteldach war einst das Hauptgebäude einer typischen südoberschwäbischen Hofanlage. Es steht komplett auf einem Holzbalkenkeller, der die eingravierte Jahreszahl 1786 als Baujahr trägt. Eine Freitreppe führt zum Flur, der das Erdgeschoss unterteilt: links die Küche mit Wohnteil, rechts die Gaststube.

In seiner langen Geschichte war das Gebäude sowohl Teil der Landwirtschaft als auch eine Gastwirtschaft, in deren Stube zeitweise auch Gericht gehalten wurde. Davon zeugen noch Motive in der Stuckdecke, die jetzt ebenso restauriert worden ist wie die historischen Türen, Treppen, Fenster und Bodenbeläge. Einzelne Bauteile wurden auch gegen neue ausgetauscht. Zuvor musste die tragende Balkenkonstruktion instandgesetzt werden, um frühere unsachgemäße Eingriffe in die Statik wieder auszumerzen.

Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die Arbeiten mit einem Zuschuss von 35.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale gefördert.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 51 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit über 67 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Bruno Siegelin, Herdwangen