„Ein entzückendes, stimmungsvolles Stück Arbeit, das so glücklich in den Abmessungen, so idyllisch reizvoll in der Stimmung ist! Der Rundgang mit den Säulenstellungen liefert, eben infolge der Säulen, herrliche Landschaftsausschnitte, kräftig gerahmt, sowohl nach dem dampfenden Häusermeer der Tiefe wie nach der gegenüberliegenden Berglehne. Auch nach Westen geht der Blick in den Zauber der Sonnenuntergänge, die dem kleinen Tempelchen das Beste ihres Reizes spenden.“
Soweit die euphorische Rezension von 1914 zu unserem Rätselobjekt in einer Kunstzeitschrift. Das gesuchte Objekt erinnert entfernt an einen Monopteros mit Rundkuppel und aufgesetztem Tambour. Unterhalb des Rätselpavillons verbirgt sich ein prachtvoller Saal, der an ein Nymphäum erinnern soll, – alles Begriffe, die wir unlängst in unseren „Details am Bau“ gewürdigt haben.
Insgesamt zählen „Tempelchen“ und „Nymphäum“ zu einer äußerst repräsentativen Anlage, Mitte des 19. Jahrhunderts mit einer klassizistischen Villa begonnen. Das Hauptgebäude wurde 1964 abgerissen, weil der damalige Oberbürgermeister die Erhaltungskosten nicht tragen wollte. Keinesfalls denkmalfreudiger war sein Nachfolger, auf den 1978 unser gesuchter Pavillon überkommen war. Am liebsten sei ihm gewesen, „das Ding würde einstürzen“. So ist es überliefert.
Doch dann griff der Denkmalschutz ein, und heute ist unser Rätselpavillon eines der beliebtesten Open-Air-Objekte der Stadt. Der kunstreiche Unterbau am Fuß der Anlage, in dem Deckenstuck und das Marmormuster des Bodens aufs Gekonnteste harmonieren, ist mittlerweile zu einem edlen Veranstaltungsort geworden.
Wir suchen deshalb die Namen der Rätselpavillons sowie der beiden in Sachen Denkmalschutz fremdelnden Oberbürgermeister.
Hätten Sie es gewusst?
Schade, denn der Einsendeschluss war der 31. August 2022.
„Teehaus“ und „Marmorsaal“ sowie die Namen „Klett“ und „Rommel“ waren gesucht, als wir nach den Namen der Rätselobjekte Pavillon und Tempel fragten sowie denen der beiden in Sachen Denkmalschutz fremdelnden Stuttgarter Oberbürgermeister.
Aus den Einsendern mit der richtigen Lösung wurden als Gewinner gezogen: Inge Brucker aus Salem-Neufrach, Dr. Gernot Ehrmann aus Tübingen, Dr. Henriette Gärtner aus Spaichingen, Dr. Ulrich Kull und Walter Raible, beide aus Stuttgart.
Sie alle erhalten je ein Exemplar des Titels „Der Freiburger Münsterturm – Handwerk, Hightech, Forschung“, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, erschienen im Thorbecke-Verlag.