Stuttgart/Breitnau – Nach einer umfassenden Sanierung ist er wieder von Leben erfüllt: Der Altbirklehof in Breitnau, Baujahr 1550, gilt als der drittälteste originalgetreu erhaltene Schwarzwaldhof. Einige Jahre stand er leer, jetzt wird er von jungen Menschen der Privatschule Birklehof e.V. bewohnt und genutzt. Die traditionsreiche Schule, 1932 gegründet, besteht mittlerweile aus 22 Gebäuden auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofs. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt den Altbirklehof jetzt zum Denkmal des Monats Oktober.

Bei den aufwändigen Renovierungsarbeiten über anderthalb Jahre hinweg stand vor allem die Umnutzung zu Wohnzwecken im Mittelpunkt. Dadurch sind in den Anbauten sowie dem ehemaligen Ökonomieteil zwei Familienwohnungen und eine Wohngemeinschaft für zwölf Jugendliche entstanden. Der Kern des historischen Bauernhauses – die Stube, eine zweistöckige geschlossene Rauchküche und der Hausgang – ist behutsam restauriert worden und soll bei künftigen Veranstaltungen auch öffentlich zugänglich sein.

Gleiches gilt für den historischen Bauerngarten am Haus. Er liegt direkt an einem beliebten Fernwanderweg des Schwarzwaldvereins von und nach Freiburg. Der Altbirklehof und sein Garten legen dabei Zeugnis ab von gelungener Denkmalpflege, die ursprünglichen Charakter mit zeitgemäßer Zweckbestimmung kombiniert.

Für die Sanierung des Hofs, der den Familiennamen seiner ersten Besitzer trägt, hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg einen Zuschuss von 100.000 Euro gegeben. Rechtzeitig zum neuen Schuljahr ist der Altbirklehof Anfang September in seiner neuen Funktion mit einem Festakt in Betrieb genommen worden.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 39 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr unterstützt, weitere stehen noch an. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.500 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen.

Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

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