– „Stadtkrone“ des Stadtteils Kochendorf –

Das obere Schloss in Kochendorf, sog. Greckenschloss, wurde in der Zeit der Renaissance in den Jahren 1599 bis 1602 als zwei- bis viergeschossiger massiver Winkelbau mit Fachwerkobergeschoss anstelle einer Vorgängerburg durch Wolf Konrad von Greck zu Kochendorf neu erbaut. Um 1760 wurde das Schloss in Teilen erneuert, vor allem das Dachwerk sowie die Fachwerkwände im Obergeschoss. Nach den Kriegszerstörungen des 2. Weltkriegs wurde das Schloss wiederhergestellt. Trotz dieser Baumaßnahmen blieb das Renaissance-Schloss in seinen maßgeblichen Bauphasen bis heute anschaulich überliefert. Genutzt wurde es größtenteils als Grundschule.

Bei Bauuntersuchungen in den Jahren 2001 bis 2003 zeigte sich, dass das Schloss erhebliche bauliche, konstruktive und bauphysikalische Schäden aufweist und dringend einer Sanierung bedarf. Ursprünglich sollte in einer ersten Bauphase Dachwerk und Fassade, in einer zweiten Bauphase der Umbau im Innern insbesondere für schulische Zwecke und als dritter Bauabschnitt der Ausbau des großen Gewölbekellers unter dem Nordflügel zum Kleinkunstkeller in Angriff genommen werden.
Wie so oft bei alten Bauwerken kam es anders. Bei der umfangreichen Sanierung des Dachwerks zeigten sich auch im Holztragewerk ganz erhebliche Schäden. Hinzu kamen unerlässliche Steinmetzarbeiten am Traufgesims, sowie an der Giebelabdeckplatte. Damit gingen Mörteluntersuchungen, eine Risalierung, die Wandflächensanierung, diese durch gezielte Injektionen, mit ganz erheblichem Kostenaufwand einher. Alles dies wird im Innern des Schlosses bald einen Zustand herbeiführen, der wieder eine denkmalverträgliche Nutzung, vor allem als Schulgebäude ermöglicht.
Die Außensanierung musste, wohl für manchen Betrachter etwas schwer verständlich, angesichts der Kostenexplosion im Innern zunächst zurückgestellt werden. Immerhin sind bisher schon Kosten von über 1,2 Mio. EUR angefallen. In Anbetracht dessen nimmt sich die Zuwendung der Denkmalstiftung für diesen Bauabschnitt mit 40.000,- EUR bescheiden aus.
Gleichwohl sind die enormen Anstrengungen, die die Stadt Bad Friedrichshall bisher unternommen hat, anzuerkennen. Dies geschieht mit dadurch, dass die Denkmalstiftung Baden-Württemberg das Greckenschloss zum Denkmal des Monats Oktober 2005 erklärt. Dabei ist allen beteiligten Förderinstitutionen klar, dass ihre Anstrengungen angesichts des noch bevorstehenden enormen Bauprogramms nicht erlahmen dürfen.

Architekt: W. Stehle, Freie Architekten Dipl.-Ing. Stehle + Ruppert, Karlstraße 85, 74076 Heilbronn