Die Epoche der Reformation war auch eine Phase des Bildersturms, gerade in Oberdeutschland. In einer bedeutenden Reichsstadt unseres Landes wüteten die Reformatoren besonders: Die Gotteshäuser sollten frei sein von Kunst – sie lenke nur vom allein gültigen Wort ab.

So wurden zahllose Meisterwerke der Schnitz- und Malkunst blindem Unverstand geopfert. Ein höchst bedeutsames Stück entging dem konfessionellen Wüten gleichwohl, und das ausgerechnet in direkter Nachbarschaft der erwähnten Reichsstadt.

Ein Wunder! Das Kunstwerk, das wir suchen (1), wurde nämlich von Künstlern aus jener Reichsstadt geschaffen. Diese Künstler, die zu den wirkmächtigsten ihrer Zeit gehörten, sind unter dem Ortsnamen als „Schule“ zusammengefasst (2). Ihr von uns gesuchtes Werk soll unbeschadet geblieben sein, weil in der Kirche, in der es bis heute steht, aus Reformationsgründen keine Gottesdienste mehr abgehalten wurden. – Falls Sie‘s noch nicht erraten haben: Es handelt sich um einen Wandelaltar mit zwei aufklappbaren Flügelpaaren. Die Außenseiten dieser Flügel sind bemalt, die Innenseite des Altars mit Schnitzerei ausgestattet.

Wie heißt das gesuchte Objekt?
Es ist nach seinem Ort benannt, der um 1500 durch die Vollendung eines für den Geist des Landes nachhaltigen Bauwerks zur Geltung gelangte. Wie ist schließlich (3) der Name der Künstlerfamilie, der wir das enorme Altarschnitzwerk verdanken? Und noch eine Überlegungshilfe: In unmittelbarer Nähe unseres Kunstwerks findet sich ein (mindestens) ebenso bekanntes Naturwunder.

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Gefragt war nach dem Hochaltar im ehemaligen Benediktinerkloster Blaubeuren, geschaffen von Künstlern der „Ulmer Schule“, für die ganze Dynastien von Künstlern wie die Familien „Erhart“ oder die „Syrlins“ als Bildhauer gearbeitet haben, aber auch berühmte Maler wie Bartholomäus Zeitblom. Sie waren wohl alle an der Chorgestaltung des Ulmer Münsters beteiligt. Diese fiel jedoch im Gegensatz zu Blaubeuren fast gänzlich dem reformatorischen Bildersturm zum Opfer.

Alle drei Fragen richtig beantwortet haben: K. Arnau, Sindelfingen; W. Fleck, Mannheim; V. Gallmann, Bad Säckingen; Ch. Grether, Wangen; Th. Wieland, Salem. Sie erhalten den prächtigen Bildband „Der Neckar“ von Claus-Peter Hutter, erschienen 2015 im Emons-Verlag.[/accordion]
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