Die 1774 erbaute denkmalgeschützte Pfleghof-Scheune in der Zwerchstrasse in Leonberg war Bestandteil des ehemaligen Hirsauer Klosterhofes, der Eigentum der Hirsauer Klosterpflege in Ditzingen war. Nach den Unterlagen des Leonberger Stadtarchivs wurden die hölzernen Bauteile des Gebäudes nach einem Brand 1813 neu aufgerichtet.

Seit 1995 bemühen sich kunstinteressierte Leonberger Bürger darum, dass in der Scheune eine städtische Galerie für bildende Kunst eingerichtet wird. Aufgrund eines Vertrags übernahm der Galerieverein Leonberg im Jahr 1996 das hälftige Miteigentum sowie die Bauträgerschaft für die Ausbaumaßnahme.

Vor wenigen Tagen – am 19. September – konnte die Einweihung der neuen städtischen Galerie gefeiert werden. Insgesamt waren Gesamtkosten in Höhe von 1,35 Mio. Euro zu finanzieren. Davon hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg rund 48.500 Euro übernommen, weil die Maßnahme in vollem Umfang der satzungsmäßigen Aufgabe der Denkmalstiftung Baden-Württemberg entsprach, insbesondere bürgerschaftliches Engagement im Bereich der Denkmalpflege zu unterstützen.

Aber damit nicht genug: Bekanntlich sieht man in altes Gemäuer, vor allem in dessen Holzteile, nie genau hinein. Leider steckte darin, wie sich erst nach Beginn der Sanierungsarbeiten herausstellte, der Pilz. Dieser Schaden musste zusätzlich mit einem Aufwand von ca. 70.000 Euro beseitigt werden. Auch daran hat sich die Denkmalstiftung Baden-Württemberg in einer Aktion der „Nothilfe“ wiederum mit 15.000 Euro beteiligt.
Umso größer ist nun die Freude über die gelungene Fertigstellung des Vorhabens. Anlass genug, die neue Galerie Pfleghof-Scheune Leonberg zum „Denkmal des Monats“ Oktober 2004 zu erklären.