Glottertal, FLammhof

Stuttgart/Glottertal – Strohgedeckte Schwarzwaldhöfe sind im Glottertal und darüber hinaus inzwischen selten geworden. Am Flammhof, 1713 errichtet, muss die Dachdeckung dringend repariert werden, um das mehr als drei Jahrhunderte alte Gebäude unter dem großen Walmdach weiterhin vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Eigentümer dabei mit einem Zuschuss von 60.000 Euro.

„Einer schützenden Haube gleich ist das Dach eines Schwarzwaldhofs tief herabgezogen und schützt üblicherweise Wohn- und Arbeitsbereich, Stallungen und Vorratslager gleichzeitig“, beschreibt Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Im Fall des Flammhofes handelt es sich sogar um eine regionale Unterform, nämlich den Bautyp des sogenannten Dreisamtäler Hauses mit einem charakteristischen Grundriss.

„Mit dieser aussagekräftigen Form und Konstruktion ist der Flammhof ein bedeutendes Dokument zur baugeschichtlichen Erforschung der Schwarzwaldhöfe“, ergänzt Köhler. Seit 1816 ist er im Besitz der Eigentümerfamilie. Derzeit wird der alte Hof zur Viehzucht und Stroheinlagerung genutzt und nicht bewohnt.

Vor 26 Jahren ist das Strohdach zuletzt bearbeitet worden. Inzwischen sind Teile durch Witterung und Moosbewuchs so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nicht mehr dichthalten. Etwa die Hälfte des 1050 Quadratmeter großen Daches müssen deshalb umgedeckt, andere Stellen nachgestopft werden. Am First gilt es gar, die Deckung komplett zu erneuern.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit mehr als 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: J. Faitsch, Wolfach