Einst hießen die Bären so wie der amerikanische Präsident, der etwas auf Waidgerechtigkeit hielt und deshalb einen angebundenen Bären nicht erschoss. Vor über 100 Jahren baute man ihnen ein Haus aus Glas mitten in eine Obstbaumwiese. Dort kamen viele junge Mädchen zusammen, man nannte den Glaspalast deshalb das Jungfrauenaquarium. Mit geschickten Fingern nähten sie die Tiere aus weichem Zottelfell, die dann in die Welt hinausgingen, um fürderhin als Spielkameraden braver Kinder Dienst zu tun.
Der Mann, der das Glashaus erbaut hat, war nach London gereist und hatte dort einen Kristallpalast gesehen, der ihm ungemein gefiel. Er ließ also ein riesiges Stahlskelett errichten und überzog es mit einer doppelten Glashaut. Die Außenhaut verläuft vom Sockel bis zum Dachgesims. Wer von außen darauf schaut, meint Tausende einzelner Scheiben zu sehen, die das Gebäude herunterwallen. Noch nie hatte jemand in deutschen Landen etwas Vergleichbares gewagt.
Die Tante des Glaspalast-Erbauers war die Herrin der Bären und der Jungfrauen, die sie nähten. Sie war als Kind schwer krank gewesen und saß deshalb in einem Stuhl mit Rollen. Für sie baute man eine Rampe außen um das Haus herum.
Wie heißt der Ort, an dem diese Geschichte spielt? Und wie heißt die Konstruktionsweise des Gebäudes, die auch in einer Europäischen Norm definiert ist?
Hätten Sie es gewusst?
Schade, denn der Einsendeschluss war der 31. Mai 2023.
Im Rätsel 2/23 suchten wir den Ort, an dem unsere etwas märchenhafte Geschichte spielte, sowie die Konstruktionsweise des Gebäudes, um das es ging. Die Antworten: „Giengen an der Brenz / Steiff-Fabrikhalle / Osthalle“ und „Vorhangfassade“ waren gesucht. Nach der erwähnten Europäischen Norm wurde nicht gefragt, gemeint war aber EN 13830.
Aus den Einsendern mit der richtigen Lösung wurden als Gewinner gezogen: Ilona Lechleiter aus Rauenberg, Peter Simank aus Würzburg, Christiane und Nikolaus von Scotti aus Neumagen-Dhron sowie ein Gewinner und eine Gewinnerin, die nicht genannt werden möchten.
Sie alle erhalten je ein Exemplar des Bandes „Kleine Städte – Großer Charme, Malerische Stadtperlen in Baden Württemberg“ von Dieter Buck aus dem Verlag J. Berg.