Stuttgart/Dornstadt – Hinter der St.-Ulrich-Kirche im Zentrum von Dornstadt steht, ebenfalls öffentlich zugänglich, die private Kapelle des Bauernhofs Mayer. Erbaut im Jahr 1880, enthält der kleine, barock gestaltete Bau im Innern die Darstellung einer Lourdes-Grotte. Die notwendige Sanierung von Sandstein und Putz fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit einem Zuschuss von 2.300 Euro an die privaten Eigentümer.

„Hofkapellen wie diese sind eindrucksvolle bauliche Zeugnisse der Volksfrömmigkeit“, unterstreicht Peter Rothemund, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung. „Meist dienten sie als Versammlungsorte für private Andachten und waren in der Regel nicht für die liturgische Nutzung geweiht.“ Ihre Gestaltung folge daher den entsprechenden Vorlieben der jeweiligen Hofeigentümer.

Die Mayer’sche Hofkapelle folgt in ihrer Architektur traditionell barocken Pfaden: ein eingeschossiger rechteckiger Massivbau mit Satteldach, Eckpilastern und umlaufendem Kranzgesims. Innen dominiert eine annähernd raumhohe Darstellung der Lourdes-Grotte, aus Bruchstein gemauert: Erhöht in einer Nische steht Maria, zu ihren Füßen kniet das Mädchen Bernadette. Daneben finden sich großformatige Engelwandbilder und ein Lilienfries in Jugendstilformen.

Die notwendigen Instandsetzungsarbeiten sollen außen stattfinden. Vor allem der Sandstein der Türgewände muss repariert werden. Daneben sollen auch Ablösungen und Fehlstellen am Putz materialgerecht ergänzt werden, bevor die gesamte Fassade neu gestrichen wird. Die Sockelzone ist zudem stark von Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier soll künftig das Wasser anders abgeleitet werden.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.600 Vorhaben mit rund 63 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Markus Stocker Fotografie, Dornstadt