Stuttgart/Steinen – Nach langem Leerstand zieht nun neues Leben ein: Das ehemalige Laborantenhaus der früheren Textilfabrik in Steinen im Wiesental ist umfassend denkmalgerecht renoviert worden und wird künftig wieder bewohnt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt das Gebäude zum Denkmal des Monats März.

Der langgestreckte, zweistöckige Massivbau in der Lörracher Straße entstand einer Türinschrift zufolge im Jahr 1760. Erbauen ließ ihn ein Chirurg und Bader, ab 1921 gehörte er dann zur damaligen „Mechanischen Spinnerei und Weberei“. Inzwischen ist das als Kulturdenkmal eingestufte Haus wieder in Privatbesitz. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die Sanierung mit einem Zuschuss von 80.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale gefördert.

Dabei ist das ehemalige Laborantenhaus innen wie außen umfassend saniert worden. Neben einer auch energetischen Erneuerung des gesamten Daches ist im Inneren darauf wertgelegt worden, möglichst große Teile der einst gehobenen Wohnausstattung zu erhalten und in die neue Nutzung einzubinden. Dazu zählen insbesondere hochwertige Holzarbeiten, etwa Türen, Treppen, Fußböden und Wandverkleidungen. Die Sprossenfenster mit Fensterläden bewahren das historische Aussehen. Auch die dekorativen Sandsteinrahmungen an Türen und Fenstern blieben erhalten.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 27 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts im vergangenen Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit annähernd 64 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: R. König, Steinen