Stuttgart/Ostrach-Burgweiler – Der Turm der Pfarrkirche St. Blasius in Burgweiler ist weithin sichtbar und prägt mit seinen charakteristischen Treppengiebeln den Anblick des Ortes. Das Dach ist allerdings von Feuchtigkeit geschädigt und muss grundlegend saniert werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt dessen Instandsetzung mit einem Zuschuss von 26.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.

„Der Außengestalt von St. Blasius kommt eine besondere Bedeutung zu, die auch die Einstufung des Sakralbaus als ‚raumwirksames Kulturdenkmal‘ rechtfertigt“, erklärt Dipl.-Ing. Wolfgang Riehle, Mitglied des Vorstands der Denkmalstiftung, bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an Pfarrer Meinrad Huber von der römisch-katholischen Kirchengemeinde Ostrachtal. „Daher ist es wichtig, auch die Optik des Turmes zu erhalten. Die handgestrichenen Biberschwanzziegel sollen deshalb so weit wie möglich wiederverwendet werden, auch wenn dies einen Mehraufwand bedeutet. Handgestrichene Biberschwanzziegel besitzen mittlerweile Seltenheitswert.“

Zwar stammen die Ziegel nicht aus der Bauzeit des Kirchturms, die vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht – Schlüsselscharten auf der Ostseite zeugen davon, dass er einst als Wehrturm gedient hat. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt er im Spätmittelalter. Das Kirchenschiff mit seinen Rundbögen geht auf die Zeit des Späthistorismus zurück. Deutlich älter ist die Krypta darunter: Sie hat ihren Ursprung wohl im 10. Jahrhundert.

Bei der Dachsanierung des Turmes sollen Balken, die bereits durch Fäulnis geschädigt sind, repariert oder nötigenfalls ausgetauscht werden. Um die Statik wiederherzustellen, sollen die Hölzer kraftschlüssig miteinander verbunden werden. Anschließend werden die Biberschwanzziegel wieder eingedeckt.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 35 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Römisch-katholische Kirchengemeinde Ostrachtal