Stuttgart / Heidelberg – Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat das Palais Weimar in Heidelberg zum Denkmal des Monats 2017 gekürt. In der barocken Palastanlage sind das Völkerkundemuseum und der Sitz der Josefine & Eduard von Portheim Stiftung untergebracht. Schon seit 2014 wird das prägnante Ensemble der Heidelberger Altstadt grundlegend saniert. Zum 100-jährigen Jubiläum der Stiftung im Jahr 2019 sollen die Bauarbeiten fertig sein.
Das repräsentative Baudenkmal von 1714 zählt zu den ältesten Stadtresidenzen in Heidelberg. Der jüdische Wissenschaftler Victor Goldschmidt hat die Palastanlage von Prinz Wilhelm von Sachsen-Weimar-Eisenach 1921 gekauft und dort seine Sammlungen ausgestellt. Mit seiner Frau Leontine, geborene Portheim, hatte er 1919 die Stiftung ins Leben gerufen, die in der NS-Zeit in ihrer Substanz nahezu ruiniert wurde. Die Josefine & Eduard von Portheim Stiftung ist Trägerin des privaten Völkerkundemuseums.
Die Gesamtausgaben für die Sanierung des Kulturdenkmals liegen bei mehr als1 Million Euro. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat im letzten Jahr dafür den großzügigen Betrag von 130.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale beigesteuert.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren.
Im Jahr 2017 hat die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits 19 Projekte unterstützt, im Jahr 2016 waren es 34. Seit ihrer Gründung hat sie mehr als 1.400 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.