-Zur Einweihung des restaurierten Rittersaales am 17.09.2004-

Mit vorbildlicher Beharrlichkeit betreibt die Gemeinde Köngen die Instandsetzung ihres Schlosses. Diese Anlage, die ursprünglich als vierflüglige Wasserburg ins Jahr 1382 zurückreicht, ist im 15. und 16. Jahrhundert zu einem Renaissance-Schloss umgebaut worden. Die wesentlichen Renaissancearbeiten, vor allem im Rittersaal, wurden von dem württembergischen Hofbaumeister Schickhardt geleitet.

Im Jahr 1793 kam die Gesamtanlage in den Besitz des Herzogtums Württemberg, bis sie im Jahr 1825 von Jakob Friedrich Weishaar, dem Präsidenten der groß
württembergischen Abgeordnetenkammer, für 40.000 Gulden erworben wurde. In dieser Zeit kam es zum Abbruch von zwei Flügeln des Schlosses, allerdings auch zum Einbau der Haupttreppe, der Einrichtung des Weißen Saales im zweiten Obergeschoß sowie zu vollflächigen Deckenstuckierungen.
Bereits ab 1880 begann der Niedergang des Schlosses, mit unterschiedlichsten Nutzungen durch Vereine und als Wohnraum. Es fand schließlich kein Bauunterhalt mehr statt, was gravierende Bauschäden zur Folge hatte.

Schließlich hat die Gemeinde Köngen das Schloss 1991 in einem „Notkauf“ erworben. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat hierzu durch eine Zuwendung in Höhe von 300.000,00 DM beigetragen.
Mit Unterstützung des 1995 gegründeten Geschichte- und Kulturvereins Köngen hat die Gemeinde die Instandsetzung in mehreren Bauabschnitten (BA) vorangetrieben.
Im Juli 1999 wurde der erste Bauabschnitt, die Substanzsicherung, im Jahr 2002 der zweite Bauabschnitt, die Außeninstandsetzung, abgeschlossen. Auch hierzu hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg Zuwendungen in Höhe von 400.000,00 DM (1. BA) und 200.000,00 DM (2. BA) gewährt.

Im Jahr 2002 wurde mit dem dritten Bauabschnitt, der Inneninstandsetzung – und hier vor allem mit der Restaurierung des Rittersaales – begonnen, die nunmehr abgeschlossen ist. Rudolf von Habsburg, Otto I., Sultan Suleiman und weitere namhafte Herrscher, auf Holz gemalt, kehren nach Aufarbeitung durch die Holzmanufaktur Rottweil und die Restauratoren Cabanis und Troschke aus Esslingen in den Rittersaal zurück. Sicherlich Anlass genug, das Schloss Köngen im September 2004 zum „Denkmal des Monats“ zu erklären.

Bild: Hihn