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Statik des imposanten Daches gesichert: Dietlinger Kelter ist Denkmal des Monats April 2023

Artikel eingestellt am 30. März 2023

Stuttgart/Keltern-Dietlingen – Umbauten aus sechs Jahrhunderten hatten die Holzkonstruktion erheblich geschwächt. Jetzt steht die Kelter in Dietlingen nicht nur statisch wieder top da: Die Gemeinde Keltern hat das Schmuckstück aus der langen Weinbautradition des Ortes umfassend sanieren lassen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt die Dietlinger Kelter zum Denkmal des Monats April.

Teile der Dachkonstruktion stammen aus dem Jahr 1439, haben Holzuntersuchungen ergeben. Damit besitzt das mächtige Gebäude den zweitältesten erhaltenen Dachstuhl im Enzkreis. Von einem größeren Um- und Ausbau zeugen die Jahreszahl 1752 und ein badisches Wappen am südlichen Portal. Vermutlich wurden nicht nur bei diesen Arbeiten, sondern auch bei anderen Gelegenheiten immer wieder tragende Teile der Dachkonstruktion entfernt. Zuletzt waren manche Sparren um bis zu achtzig Zentimeter verschoben.

Inzwischen steht das steile, hohe Schopfwalmdach wieder wie eine Eins. Die gesamte Konstruktion ist statisch ertüchtigt und ebenso fachmännisch wie denkmalgerecht instandgesetzt worden. Daneben hat die Gemeinde in die Erneuerung von Sanitär- und Elektroinstallationen sowie der Heizung investiert. Das historische Gebäude soll auch weiterhin öffentlich nutzbar sein. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die Instandsetzungen mit einem Zuschuss von 80.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale gefördert.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 30 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: beuchle wiesner architekten in keltern-dietlingen