Denkmalstiftung BW Gnadentalkapelle

Stuttgart/Donaueschingen-Neudingen – Am Ende hing wieder jedes Bild an seinem Platz, sogar am originalen Nagel: Ein Jahr intensiver und detailgenauer Bautätigkeiten brauchte es, bis die Gnadentalkapelle bei Donaueschingen-Neudingen umfassend restauriert war. Vergangenen Sommer wurde die barocke Wallfahrtskapelle auf der Baar dann wieder eingeweiht. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt die Gnadentalkapelle nun zum Denkmal des Monats Mai.

Jahrhundertelang war das Gotteshaus mit seinem markanten Dachreiter mit Zwiebelhaube Ziel unzähliger Wallfahrer. Eine Außenkanzel hin zum freien Feld zeugt noch ebenso von dieser Tradition wie die zahlreichen Votivgaben im Inneren: Allein rund 150 Bilder und Skulpturen brachten Gläubige voller Wünsche und Hoffnungen im Lauf der Zeit in ihrem Inneren an. Gewidmet ist die Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria sowie den Heiligen Blasius und Veit.

1441 erstmals erwähnt, stammt sie in ihrer heutigen Form eines schlichten Barockbaus im Wesentlichen aus dem Jahr 1619. In ihrem Inneren birgt die Kapelle allerdings wahre Schätze, darunter drei raumhohe Altäre aus frühbarocker Zeit. Diese sind nun ebenso restauriert worden wie der gesamte Innenraum. Auch das Dachgestühl – von Hausschwamm und Holzwürmern befallen – wurde instandgesetzt, Fenster, Türen und Treppen ebenfalls. Zahlreiche Spenden zur Finanzierung sammelte ein Förderverein vor Ort. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg steuerte einen Zuschuss von 50.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale bei.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 30 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Michael Dury, Villingen-Schwenningen