Stuttgart/Calw-Speßhardt – Ein neues Nutzungskonzept hat dem Theurershof am Rande des Calwer Stadtteils Speßhardt frisches Leben eingehaucht: Mit viel Einsatz und Liebe zum Detail ist das ehemalige Gehöft, das lange leer stand, als Tagungs- und Veranstaltungs-Location hergerichtet worden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt das sanierte Ensemble aus Wohn-, Stall- und Nebengebäuden nun zum Denkmal der Monate August und September.

Um das frühere Hufengehöft für gastronomische Zwecke nutzbar zu machen und es gleichzeitig denkmalgerecht instandzusetzen, waren umfangreiche Arbeiten vonnöten. Allein zur Grundsicherung der Gebäude mussten größere Mengen Schutt und Abfall abgefahren werden, bevor überhaupt erst die statische Ertüchtigung angegangen werden konnte.

Insbesondere das weitgehend originalgetreu erhaltene Wohnstallhaus aus dem 18. Jahrhundert mit seinem zweigeschossigen Satteldach und der separate Gewölbekeller noch älteren Datums können inzwischen für Veranstaltungen mit besonderem Flair genutzt werden. Hotelier Rolf Berlin, der auch das Hotel KroneLamm im benachbarten Bad Teinach-Zavelstein führt, hat den lange verwahrlosten Hof mit viel Gespür fürs Detail in jahrelanger Arbeit und umfangreicher Eigenleistung wiederbelebt. Selbst der Heuboden des Scheunengebäudes steht nun für Gastbetrieb zur Verfügung.

Auch das Drumherum wurde liebevoll hergerichtet und lässt das frühere kleinbäuerliche Hofleben erfahrbar werden: Der Nutzgarten beherbergt auch ein Bienenvolk, und neben glücklichen Hühnern sind vergangenes Jahr auch zwei Esel eingezogen. In Erinnerung an die letzten beiden menschlichen Bewohner des Theurershofs werden sie „Karl“ und „Lisa“ gerufen.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.600 Vorhaben mit rund 63 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Denkmalstiftung Baden-Württemberg