– Vorreformatorisches Kulturdenkmal mit renaissancezeitlicher Dekorationsmalerei –
Die Denkmallandschaft Baden-Württembergs weist häufig an Orten, wo es keiner vermuten würde, herausragende Kleinodien auf. So auch in Deufringen, einem kleinen Teilort von Aidlingen, unweit von Böblingen.
Schon das Bauwerk St. Veit, bestehend aus einem dreigeschossigen Turm, dessen beide untere Geschosse noch aus der Zeit vor 1500 stammen, sowie der „Neubau“ des spätgotischen Kirchenschiffes, etwa 1500 datiert, und noch aus katholischer Zeit stammend, belegen dies.
Ganz besonders bedeutsam sind aber Renaissance-Malereien mit Sirenen, Dekorations- und Architekturmalerei, die nach der Jahreszahl an der Nische in der Nordwand aus dem Jahr 1564 stammen. Das Sterbedatum von Jakob von Gültlingen 1566 auf der Grabplatte an der Westwand könnte Indiz dafür sein, dass er der Auftraggeber der Malereien war.
Trotz maßgeblicher Eingriffe und Veränderungen im 18. Jahrhundert blieben die Malereien erhalten und wurden zum Teil erst 1971 freigelegt.
Zusammen mit der Instandsetzung von Dachwerk und Dachhaut sowie der Mauerwerksanierung erfolgte die Reinigung und Konservierung der schadhaften Malereibestände.
Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat speziell für die restauratorischen Maßnahmen an den Malereien eine Zuwendung in Höhe von 23.000,- EUR gewährt.
Diese wiedererstrahlten renaissancezeitlichen Dekorationsmalereien sind ein besonderes Zeugnis für die Eigenschaft des Denkmals des Monats April zum Osterfest 2010.
Architekt: Albrecht Volle, Dipl.-Ing. Freier Architekt, Waldburgstr. 9, 71032 Böblingen