– Ein Staffelgiebelbau des 16. Jahrhunderts mit wechselhafter Geschichte –
Im Jahr 1559 verlieh Kaiser Ferdinand, der vor allem durch die Aachquelle der versickerten Donau bekannten Stadt Aach, ein Stadtbuch mit allen Privilegien. Gleich im folgenden Jahr wurde der noch heute bestehende Rathausbau errichtet. Seit dem späten 18. Jahrhundert diente das Gebäude bis 1930 auch als Schulhaus mit Lehrerwohnung. Nach 1933 war es Jugendherberge, später Wohnhaus und wurde zuletzt für die Unterbringung von Asylbewerbern verwendet.
Im Jahre 2000 erwarb ein privater Eigentümer das dringend instandsetzungsbedürftige Anwesen und setzt es seither mit hohem persönlichem und finanziellem Einsatz Schritt für Schritt instand.
Im Jahr 2002 ist das Gebäude aus stadtgeschichtlichen und bauhistorischen Gründen von besonderer Bedeutung nach §12 Denkmalschutzgesetz in das Denkmalbuch eingetragen worden.
In einem ersten Bauabschnitt wurde bereits die statische Sicherung des Gebäudes denkmalgerecht durchgeführt. Damit und mit einem intakten Dach war der nächste Schritt möglich.
In einem 2. Bauabschnitt ist die Instandsetzung des Fensterbestandes, der Türen, der Holzbestandteile sowie des Mauerwerks der Innenräume vorgesehen.
In einem 3. Bauabschnitt wird es dann vor allem um die Sicherung und Instandsetzung des Ratszimmers mit Vertäferung und Stuckdecke des 16./17. Jahrhunderts gehen. Dieser Schritt soll bis 2012 umgesetzt werden.
Für den 1. und 2. Bauabschnitt hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei Gesamtkosten von deutlich über 200.000,- EUR eine Zuwendung in Höhe von 33.000,- EUR gewährt. Eine weitere Förderung des noch ausstehenden 3. Bauabschnittes ist ins Auge gefasst.
Angesichtes der enormen Anstrengungen des privaten Eigentümers und dem hohen Denkmalwert des „Alten Rathauses“ drängt sich eine Auszeichnung als Denkmal des Monats November 2008 geradezu auf.
Architektin: Dipl.-Ing. Irmhild Kalkowski, Obere Reute 43, 78345 Moos
Statiker: Dipl.-Ing. Johannes Grau, Hauptstr. 39, 74321 Bietigheim