– Bürgerschaftliches Engagement rettet geschichtsträchtiges Kleinod-
Unweit des kleinen vorromanischen Kirchenjuwels der Sylvesterkapelle in Goldbach, einem Stadtteil von Überlingen, steht die Obere Mühle am Ortsende von Goldbach.
Im Jahre 1843 als Furnier-Sägemühle errichtet, wurde sie 1859 zur vollwertigen Getreidemühle ausgebaut. Bereits in den 1930-er Jahren geriet die Mühle in wirtschaftliche Schwierigkeiten und diente während und kurz nach dem 2. Weltkrieg nochmals der lokalen Versorgung. Im Jahr 1964 wird dann der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt. Anfangs der 1990-er Jahre drohte dem zwischenzeitlich heruntergekommenen Gebäude der Abbruch. Als Retter in der Not erwies sich die Familie Zehringer, die die Mühle seinerzeit erwarb und in den folgenden Jahren das Gebäude mit hohem persönlichem Einsatz in mustergültiger Weise instand zu setzen begann. Bei der eigentlichen Mühleninstandsetzung wurde dieses Bemühen von dem im Jahre 2003 gegründeten Förderverein „Obere Mühle Goldbach e.V.“ in vorbildlicher Weise unterstützt.
Am 1. März 2008 soll nunmehr die Mühle erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hierzu musste zunächst das ganze System der komplexen Kornmahlanlage bis zum Trenn- und Abfüllsystem analysiert werden. Erfreuliches Ergebnis war, dass die gesamte Mühlentechnik in ihrer historischen Substanz noch erhalten war. Die Anlage könnte sofort wieder in Betrieb genommen werden.
Damit wird dem satzungsgemäßen Auftrag der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, zur Erhaltung von Kulturdenkmalen in Baden-Württemberg beizutragen, in geradezu idealer Weise entsprochen. Auch im Blick auf das besondere bürgerschaftliche Engagement hat die Denkmalstiftung mit ihrer Zuwendung in Höhe von 45.000- EUR rund ein Drittel der Instandsetzungskosten übernommen. Die denkmalgesegnete Stadt Überlingen kann ein langjähriges Sorgenkind als gerettet bezeichnen.
Planung und Überwachung der Maßnahme: Büro für Restaurierungsberatung, Kornelius Goetz, Entengraben 1, 86732 Oettingen