– Ein Sanierungsfall der besonderen Art –
– Einweihung des instand gesetzten Denkmals am 19. Mai 2006 –
Das so genannte Schlössle in Salzstetten datiert mit seinem massiven Baukörper, dem charakteristischen Rundturm und der großen Rundbogeneinfahrt in das Jahr 1514. Die ältesten Tannenhölzer des Konstruktionsgerüsts sind dendrochronologisch bestätigt im Winterhalbjahr 1513/14 geschlagen worden. Das einheitliche Mauerwerk mit dem Holzgefüge beweist, dass der gesamte Bau damals entstanden sein muss.
Allerdings wurde dann der frühe Bauzustand mehrfach sehr stark verändert. Deshalb scheidet eine umfassende Rekonstruktion aus. Ein großer Umbau im Jahre 1716 veränderte die Raumaufteilung und das äußere Erscheinungsbild grundlegend. Vor allem wird das Schloss baulich unterteilt, weil es wohl mehrere Besitzer hatte. Im 19. Jahrhundert wird dann das straßenseitige Giebeldreieck Hauptstrasse 49 erneuert.
Vom einst stattlichen Landadelsitz hat sich dieses Gebäude in mehreren Abschnitten in ein Wohnhaus verwandelt. Die jetzt durchgeführte Instandsetzung beschränkt sich auf den Ostteil des Gebäudes. Allerdings war sie mit gewaltigen Überraschungen verbunden. Während der Baumaßnahme zeigten sich nämlich nicht vorhersehbare Schäden, die eine zusätzliche statische Sicherung der Außenwände und des einsturzgefährdeten Dachstuhls erforderlich machten. Dadurch erhöhten sich die ursprünglichen denkmalrelevanten Kosten von annähernd 650.000 Euro um rund 146.000 Euro. Dies bedeutete auch für die Denkmalstiftung, die zunächst eine Zuwendung von 100.000 Euro zugesagt hatte, ein zusätzliches finanzielles Engagement um weitere 40.000 Euro.
All dies war nur möglich, weil das Engagement des Fördervereins Salzstetter Schlössle e. V., das Gebäude künftig für kulturelle Zwecke zu nutzen, keinesfalls enttäuscht werden konnte. Eine zusätzliche Motivation und immaterielle Honorierung des „Salzstetter Schlössle“ als „Denkmal des Monats April 2006“ drängte sich deshalb auf.
Architekturbüro Dipl.-Ing. Albrecht Laubis, Vogtei Dettensee, 72160 Horb