Hoch über dem Leintal steht am östlichen Endpunkt des Heuchelbergs ein Aussichtsturm, das Wahrzeichen von Leingarten im Landkreis Heilbronn. Der über 20 Meter hohe Turm bietet ein prächtiges Panorama und eine wunderbare Fernsicht; sie reicht vom Stuttgarter Fernsehturm bis zum Katzenbuckel im Odenwald.
Die Auszeichnung als „Denkmal des Monats“ verdankt die Heuchelberger Warte allerdings ihrer landes- und kulturhistorischen Bedeutung. Zur Sicherung der nördlichen württembergischen Staatsgrenze wurde im Jahre 1473 unter Graf Eberhard im Bart mit dem Bau eines 23 km langen Landgrabens begonnen, der Befestigungswerk und Zollgrenze Württembergs war. Weiter entnehmen wir der Ortsgeschichte im „Heimatbuch Leingarten“ von Ludwig Lidl, dass dort der sog. Landgraben vom Neckar bei Nordheim bis zur Anhöhe des Heuchelbergs unterhalb der Warte verlief. Dort wurde als westlicher Eckpfeiler und Beobachtungsposten im Jahr 1483 der Turm „Heuchelberger Warte“ errichtet. Erfreulich ist die Feststellung, dass die Warte nie ernsthaft umkämpft war; vielmehr verfiel der Turm im Laufe der Zeit und die Steine wurden beim Bau von Weinbergmauern „nutzbringend“ verwendet. Im Jahre 1898 feierten die Großgartacher – ein Ortsteil von Leingarten – die Einweihung der restaurierten Warte als Aussichtsturm. Zwischenzeitlich nagte an ihm der Zahn der Zeit.
Nach einer knapp zweijährigen Sanierungsphase konnte im Oktober 2002 der Turm wieder der Öffentlichkeit übergeben werden. Bei Gesamtkosten von über 160.000,00 Euro hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hierzu einen Beitrag von über 40.000,00 Euro geleistet. Gerade in der schönsten Jahreszeit bietet sich das „Denkmal des Monats Juni 2004“ als Wander- und Ausflugsziel besonders an.