Es ist sicher ungewöhnlich, wenn als Zeugnis der Weinbau-Kultur in Baden-Württemberg eine Weinpresse (Torkel) aus dem einstigen Rebgelände um das oberschwäbische Ravensburg vorgestellt wird. Dabei handelt es sich aber um die älteste und besterhaltene Weinpresse dieser Gegend, in der sich früher über 20 Torkel befanden. Dass dies ein besonderes technisches Kulturdenkmal ist wird jedem einsichtig, der von dessen erster Erwähnung im Jahr 1368 erfährt. An der Baumpresse selbst sind die Jahreszahlen 1591 und 1694 angebracht.
Der Förderverein Burghaldentorkel e. V. in Ravensburg hat das von der Zerstörung bedrohte Denkmal gerettet. Die Außensanierung des Torkels ist abgeschlossen.
Dabei mußte eine zusätzliche, L-förmige Winkelstützmauer betoniert und mit der alten Torkelmauer vernagelt werden, da sonst diese stark frostgeschädigte Mauer dem Hangdruck von außen nicht mehr lange Stand gehalten hätte. Ebenso mußte der Dachstuhl des Torkels um 25 cm angehoben, stabilisiert und mit neuen Mönch-Nonnen-Ziegeln gedeckt werden. Der Förderverein will sich nun noch der Innensanierung zuwenden.
Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg, die die Aufgabe hat, vorrangig bürgerschaftliches Engagement auf dem Gebiet der Denkmalpflege zu unterstützen, hat die bisherige Sanierung des Burghaldentorkels mit einer Zuwendung in Höhe von 40.000 Euro gefördert. Als Anerkennung der gelungenen Bürgerinitiative hat sie den Burghaldentorkel in Ravensburg zum Denkmal des Monats Mai 2004 erklärt.