Stuttgart – Der Hoppenlaufriedhof ist nicht nur grüne Oase mitten in Stuttgart, mit seinen 1675 Gräbern gilt er auch als ein Kulturdenkmal von besonderer künstlerischer und heimatgeschichtlicher Bedeutung. Viele prominente Württemberger haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Als wertvolles Zeugnis unserer Bestattungskultur spiegelt der Friedhof wichtige Stadt- und Landesgeschichte wieder. Jetzt hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg den Hoppenlaufriedhof zum Denkmal des Monats November 2015 ernannt.
Seit Monaten sind Steinrestauratoren auf dem ältesten, noch erhaltenen Friedhof Stuttgarts zugange. Denn ein Großteil der Grabsteine ist marode.
Umwelteinflüsse und Feuchtigkeit setzen dem Sandstein schon seit Jahrzehnten stark zu. Bis 2019 sollen die 1,5 Millionen teuren Sicherungs- und Konservierungsarbeiten abgeschlossen sein. Die Denkmalstiftung unterstützt die Stadt Stuttgart dabei mit 400.000 Euro.
Das Begräbnisfeld wurde bereits 1626 angelegt, 1834 wurde ein jüdischer Grabteil angegliedert. 1880 wurden die Bestattungen eingestellt. Durch Luftangriffe im Jahr 1944 wurde der Gottesacker schwer geschädigt. Als öffentlicher Friedhofspark gewann er jedoch seit der Bundesgartenschau 1961 wieder an Bedeutung.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg fördert nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ besonders private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Im Jahr 2014 hat die Stiftung bürgerlichen Rechts 38 Kulturdenkmale unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie mehr als 1.300 Maßnahmen gefördert, um Bauwerke vor dem Verfall zu retten. Möglich ist dies nur, weil sie seit 2013 neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Zusätzlich ist die Denkmalstiftung stets auf Spenden von Unternehmen wie Privatleuten angewiesen, um die Sanierung von Kulturdenkmalen zu fördern.