Das Gotteshaus gilt als herausragendes Beispiel seiner Bauepoche in Süddeutschland und war einst baulicher Höhepunkt einer quadratischen Klosteranlage. Von außen wirkt das einschiffige Kirchenlanghaus mit seinem eingezogenen, dreiseitigen Chor recht bescheiden.
Kein dominierender Turm, sondern, wie bei Bettelordenskirchen, nur ein Dachreiter. Doch das Innere aus den Jahren 1586 bis 1589, noch weitgehend original erhalten, ist atemberaubend. Eine der üppigsten Stuckausstattungen weit und breit, die als singulär gilt, weil sie sich über alle Wände ausbreitet, vom Boden hoch bis ins Gewölbe und hinein in die Fensternischen.
Eindrucksvoll auch die überlebensgroßen Apostelfiguren. Zum reichen Dekor gehören ferner Muschelnischen, Pilaster, toskanische Halbsäulen, antikisierendes Gebälk, Rohrwerk und Fruchtgehänge. Die bühnenbildartige Ausschmückung der Kirche ist eines der ersten Beispiele für die beginnende Gegenreformation: Verängstigt durch die strenge Reformation im umgebenden Württemberg ließ sie der hiesige Landesherr als „Bollwerk katholischen Glaubens“ gestalten. In der südlich ans Kirchenschiff angebauten Antoniuskapelle soll sein Herz beigesetzt sein.
Zur Kirche hin führt ein unlängst auch mit Mitteln der Denkmalstiftung sanierter Kreuzweg, der in einen Kalvarienberg mit heiligem Grab nahe dem Gotteshaus mündet. Wohl einmalig, dass er seit Ende des 19. Jahrhunderts von einer Eisenbahnlinie gekreuzt wird. Wie also heißt die Kirche, zu der dieser Stationenweg führt, und wie der Ort, in dem sie steht?
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Hechingen lohnt allemal einen Besuch, und zwar nicht nur wegen der auf einem kegelförmigen Zeugenberg der Schwäbischen Alb hochragenden Hohenzollernburg. Wohl eines der meistfotografierten Baudenkmale Deutschlands. Auch die Stadt selbst hat manches zu bieten. So eben den ansehnlichen Passionsweg, der hinauf zu einer der im Lande eher seltenen Renaissancekirchen (1586–1589) führt. Vor allem im Inneren bietet die ehemalige Wallfahrtskirche der Franziskaner St. Lucen mit ihrer Ausstattungsfülle Spektakuläres fürs Auge.
Unsere fünf Gewinner erhalten das im Wasmuth Verlag erschienene Werk „Martin Elsæsser, Kirchenbauten, Pfarr- und Gemeindehäuser“. Es sind:
Ursula Knöchlein, 78793 Hardt; Friedel Koch, 69502 Hemsbach; Thomas Steinbrenner, 74206 Bad Wimpfen; Rolf Steinhauser, 88250 Weingarten; Elke Walentin, 69126 Heidelberg.
Die vom Landesamt für Denkmalpfl ege Baden-Württemberg verlegte Broschüre „Susanne Birkner, Irene Plein (Hrsg.), Abenteuer Denkmalpflege – Entdeckungsbuch – lesen, erkunden, verstehen“ erhalten:
Hans Gantner, 76706 Dettenheim; Agnes Hameister, 88441´Mittelbiberach; Doris Jakobi, 78532 Tuttlingen; Ovid Negrusch,´79206 Breisach; Paul Weller, 72770 Reutlingen.
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