Stuttgart / Marbach – Schillers Geburtshaus in Marbach wird zum Denkmal des Monats Januar 2016 ernannt. Mit der Auszeichnung zollt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg dem engagierten Marbacher Schillerverein Anerkennung für dessen Bemühungen, das alte Handwerkerhaus in der Marbacher Altstadt instand zu halten und es als Museum und Gedenkstätte an den deutschen Dichterfürsten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Bescheiden wuchs Deutschlands großer Dichter und Denker in Marbach auf. 1759 geboren, verbrachte Friedrich Schiller seine ersten vier Kindheitsjahre in dem Fachwerkgebäude in der Niklastorstraße 31. Von der schlichten Wohnung zeigte sich auch die britische Königin Elizabeth II. beeindruckt, als sie vor gut 50 Jahren Schillers Geburtshaus in Marbach besuchte.
Das Gebäude aus dem Jahr 1703/1705 gehört seit 1857 dem Marbacher Schillerverein. Er ließ das Fachwerk freilegen und betreibt das Schillerhaus seit 1859 als öffentliche Gedenkstätte. Das Haus wurde immer wieder umgestaltet. In den nächsten Jahren müssen auch die Fassade, Fenster und der Dachstuhl saniert werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat dem Verein erst im Spätsommer 2015 eine großzügige finanzielle Unterstützung dafür gewährt.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Stiftung mit Sitz in Stuttgart besonders private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren – vor allem auch dann, wenn die staatliche Denkmalpflege nicht oder nicht ausreichend wirkt.
Im Jahr 2015 hat die Stiftung bürgerlichen Rechts 38 Kulturdenkmale unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.400 Maßnahmen gefördert, um Bauwerke vor dem Verfall zu retten. Möglich ist dies nur, weil sie seit 2013 neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Zusätzlich ist die Denkmalstiftung stets auf Spenden von Unternehmen und Privatleuten angewiesen, um die Sanierung von Kulturdenkmalen zu fördern.