Stuttgart / Waldach-Vesperweiler– Sie klappert, die Mönchhofsägemühle in Waldach-Vesperweiler, und das schon seit mehr als 100 Jahren. Und sie ist einzigartig: Weil sie die letzte funktionsfähige historische Sägemühle ihrer Art im Kreis Freudenstadt ist, ist sie jetzt von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Denkmal des Monats“ Oktober 2016 ernannt worden.
Große und kleine Besucher kommen zu der original erhaltenen Mühle, die ruhig im Herzen des Waldachtals liegt. In einer Führung erfahren sie, wie schon vor 500 Jahren ein Baumstamm durch die natürliche Wasserkraft der Waldach zu Brettern verarbeitet wurde. Die Mönchhofsägemühle geht auf eine Vorgängermühle des mittelalterlichen Klosterhofes Bebenhausen zurück, der heutige Bau stammt aus der Zeit um 1900.
Noch heute arbeitet die Mühle mit einem Antrieb aus dem Jahr 1908. Im Jahr 2005 wurde das eiserne Wasserrad mit den großen Holzschaufeln und einem Durchmesser von sechs Metern grundlegend instand gesetzt, die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die Sanierung finanziell unterstützt. Seither wird hier umweltfreundlicher Strom produziert.
Weil die Besitzerfamilie das technische Kulturdenkmal vor dem Abriss bewahrt hat und sich in dritter Generation für den Erhalt und die Pflege der Sägemühle einsetzt, hat sie 2007 den Kulturlandschaftspreis erhalten. Die Auszeichnung „Denkmal dem Monats“ würdigt dieses Engagement jetzt ebenfalls.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 39 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2015 unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.400 Vorhaben gefördert, um Bauwerke vor dem Verfall zu retten. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Bild: Claudia Schittenhelm