Stuttgart / Lauffen a. N. – Lange hat die Stadt Lauffen um das Hölderlinhaus gerungen, bis sie das leer stehende barocke Bauernhaus über einen Sponsor erwerben konnte. Bis zum Jahr 2020 soll das Kulturdenkmal möglichst authentisch saniert sein und als Herzstück der Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des großen Dichters dienen. Leben und Schaffen Friedrich Hölderlins sollen im Obergeschoss als literarische Dauerausstellung präsentiert werden. Das Erdgeschoss, verbunden mit der jüngeren Scheune, soll Empfang, Cafeteria und Museumspädagogik beherbergen. Die engagierten Bemühungen der Stadt wie des Hölderlin-Freundeskreises, das Hölderlinhaus zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, würdigt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg nun und verleiht dem Hölderlinhaus die Auszeichnung „Denkmal des Monats September 2017“.
Johann Christian Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 geboren. Seine ersten Lebensjahre, von 1772 bis 1774, hat er in dem Haus in der Nordheimerstraße 5 verbracht. Sein Großvater, der Klosterhofmeister Friedrich Jacob Hölderlin, hat das anspruchsvolle Hofgut 1750 erbaut, 1850 wurde es erweitert und umgebaut. Trotz manch baufälliger Stellen verfügt das gehobene ländliche Anwesen der Barockzeit über eine gute Grundsubstanz und überrascht durch eine qualitativ hochwertige Ausstattung. Durch die denkmalverträgliche Instandsetzung und Neunutzung wird ein Zeugnis der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte bewahrt und für die Nachwelt erhalten. Das hat die Denkmalstiftung bereits im vergangenen Jahr mit einer beachtlichen finanziellen Unterstützung dank Mitteln der Lotterie GlücksSpirale gefördert.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren.
34 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2016 unterstützt. Seit ihrer Gründung hat sie mehr als 1.400 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Dr.-Ing. Elke Nagel M.A., strebewerk. Architekten GmbH