Max Meckel (1847–1910) Carl A. Meckel (1875–1938)
Der Historie verbunden
Die architektonische Prägung der Meckels stammt aus den Bereichen des nördlichen Oberrheins. So richtig entfalten konnten sich Vater Max und Sohn Carl Anton allerdings erst am südlichen Oberrhein, von Freiburg aus. Max Meckel stammt aus Rheindahlen, lernt von 1865 bis 1868 im Atelier des Kölner Dombaumeisters Vincenz Starz, macht 1870 sei ne Meisterprüfung, wird Gehilfe erst des Mainzer, später des Frankfurter Dombaumeisters, arbeitet von 1874 an als selbstständiger Architekt in Frankfurt, wird mit vierzig Diözesanbaumeister des Bistums Limburg – und 1892 Baudirektor der Erzdiözese Freiburg.
Von 1900 bis zum Todesjahr 1910 betreibt er dann mit seinem Sohn Carl Anton ebendort ein gemeinsames Architekturbüro. Max Meckel, sein Werdegang legt es nahe, galt vor allem als Kirchenbaumeister. In der Bürogemeinschaft aber machen sich beide auch an spektakuläre öffentliche, „profane” Aufträge, darunter Entwürfe für das Dresdner Rathaus und den Leipziger Hauptbahnhof. Doch bleibt beider hauptsächliches Betätigungsfeld der südliche Südwesten. In Freiburg trifft man sie bis heute als stadtbildprägende Rekonstrukteure. So beim Umbau des Freiburger Rathauses (1901) durch den Zusammenbau zweier Renaissancegebäude und vor allem bei der „Wiedergewinnung” des Hauses zum Walfisch, ein spätgotisches Stadtpalais (1514), in dem einst Erasmus von Rotterdam wohnte. Die beiden Meckels haben dieses Haus nachhaltig gerettet, indem sie es um 1900 in seiner ursprünglichen Façon wieder erbauten; aufgrund ihrer Maßgaben konnte man es dann nach der Zerstörung 1944 aufs Neue erstellen.
In gotischem Stil haben sich beide Meckels mit der katholischen Ulmer Garnisonskirche verwirklicht (1902– 1904), in einer Sichtachse mit Theodor Fischers dagegen revolutionär „neumodischer” evangelischer Garnisonskirche (1908–1910). Rekonstruktion und Innovation – kaum einmal hat man sie so nahe beisammen wie hier am Ulmer Innenstadtrand.
(Denkmalstimme_4_2007)