Stuttgart/Baden-Baden – Das Deckengemälde, die Dielenböden und die historischen Fenster sind weitgehend originalgetreu restauriert worden: Das Museum im Brahmshaus in Baden-Baden ist jetzt um zwei Räume größer. Mitte des Monats eröffnet es mit einem neuen Ausstellungskonzept rund um den Komponisten Johannes Brahms. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt das Brahmshaus zum Denkmal des Monats Juli.
Die Mansardenwohnung im Stadtteil Lichtental, in der sich der Künstler in den Sommern der Jahre 1865 bis 1874 eingemietet hatte, gehört zu einem zweigeschossigen Wohnhaus in Hanglage mit großem Garten, das aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt. Der noch junge Komponist schätzte dessen Ruhe und Abgeschiedenheit für seine Arbeit ebenso wie den Kontakt zu Freunden in der Stadt.
Als das teilweise mit Holzschindeln verkleidete Haus 1966 abgerissen werden sollte, gründete sich eigenes zu seiner Rettung die Brahmsgesellschaft Baden-Baden. Der Verein erwarb schließlich das Gebäude. Dessen Ausstattung ist weitgehend im Originalzustand erhalten und dokumentiert anschaulich die Wohnverhältnisse künstlerischer Kreise im fortgeschrittenen 19. Jahrhundert.
Mit den jetzt restaurierten Räumen wird ein weiterer Teil davon öffentlich zugänglich. Sie vergrößern das im Haus untergebrachte Brahmsmuseum und gaben den Anlass, die Ausstellung neu zu konzipieren. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die Instandsetzungsarbeiten an den beiden Räumen mit einem Zuschuss von 12.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale unterstützt.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 10 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit annähernd 64 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Brahmsgesellschaft Baden-Baden