Stuttgart/Friedenweiler – Friedenweiler hat seinen Ursprung in einer Klostersiedlung. Nach einem Großbrand im Jahr 1725 ließen Zisterzienserinnen die Klosteranlage wieder aufbauen. Aus dieser Zeit stammt auch die Kirche St. Johannes Baptist. Die heutige Pfarrkirche hat nach Restaurierungsfehlern in den 1950er Jahren inzwischen ein instabiles Dach. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die katholische Kirchengemeinde bei dessen Instandsetzung mit einem Zuschuss von 170.000 Euro.
„1956 ist der Dachstuhl so unglücklich verändert worden, dass inzwischen deutliche Schäden zu sehen sind“, berichtet Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Das Tragwerk soll deshalb jetzt in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und mit zusätzlichem Holz, aber auch mit Stahlteilen verstärkt werden.“
Der Barockbaumeister Peter Thumb aus Vorarlberg, auf den zahlreiche Sakralbauten in Süddeutschland, der Schweiz und dem Elsass zurückgehen, hat die Konstruktion einst entworfen. Sie weist einige Besonderheiten auf, die sich speziell dieser Zeit zuordnen lassen – und die von der hohen Kunstfertigkeit der Schwarzwälder Zimmerleute zeugen. Das Tragwerk soll nach seiner Wiederherstellung dauerhaft erhalten bleiben.
Daneben stehen Sanierungsarbeiten an der Decke des
Kirchenschiffs an, insbesondere an den barocken Deckengemälden. Ein Fachrestaurator wird diese leiten. Und nicht zuletzt gilt es auch, diverse Schädlinge zu bekämpfen.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 30 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Erzb. Bauamt Freiburg