Stuttgart/Hettingen – Das Dach und seine Konstruktion sind bereits erneuert, jetzt geht es ans Innere: Die Marienkapelle von Hettingen, 1582 erbaut, wird von barocken Stuckverzierungen aus der Zeit um 1730 geprägt. Für die Restaurierung der gesamten Raumschale und Ausstattung stellt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg einen Zuschuss von 16.000 Euro zur Verfügung.
„Prägende Teile der hochwertigen Innenausstattung stammen aus dem 18. Jahrhundert und stellen ein eindrückliches Dokument barocker Frömmigkeit dar“, unterstreicht Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Nach fast 70 Jahren ist eine neuerliche Reinigung und Restaurierung dringend notwendig. Für die katholische Kirchengemeinde Straßberg-Veringen und den engagierten Förderverein allein die Kosten allerdings kaum zu stemmen.“
Als Dorothea von Speth die Kapelle 1582 in der Zeit der Spätrenaissance stiftete, lag ihr Standort noch außerhalb der ummauerten Stadt. Um 1730 wurde der massive, verputzte Saalbau mit dreiseitigem Chorabschluss dann im barocken Stil umgestaltet. Auch das an die Chorrückwand gemalte Altarbild in Form illusionistischer Architektur sowie das Gestühl stammen aus dieser Zeit.
Neben der Restaurierung von Putz und Stuck sowie der Altarmalerei soll auch die Ausstattung insgesamt gereinigt und gesichert werden. Altarskulpturen und -leuchter zählen ebenso dazu wie etwa die Sakristeitüren und der Altarvorhang mitsamt des Podests. An neun Gemälden soll der Rückenschutz überarbeitet werden. Außerdem ist die Neufassung der Raumschale geplant.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 35 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: P. Speh, Sigmaringendorf