Stuttgart/Sulzburg-Laufen – Die Fassaden sind vor einigen Jahren bereits aufwändig saniert worden, jetzt sind Dach und Tragwerk des Ökonomiegebäudes an der Reihe. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer des Zeppelinschen Meierhofs in Sulzburg-Laufen auch bei diesem Schritt mit einem Zuschuss aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
Auf drei Seiten umschließt das imposante Anwesen einen Hof mit Laufbrunnen. Seine Ursprünge gehen auf einen Meierhof des Klosters St. Trudpert im Münstertal zurück. Später als Weingut betrieben, erhielt es seine heutige Form aus Wohnhaus, Verwalterbau und Ökonomiegebäude wohl Anfang des 19. Jahrhunderts. 1803 ersteigerte der damalige Verwalter Johann Kaltenbach den Meierhof. Seither gelangte er in der Erbfolge an die heutigen Besitzer.
1926 erbte Helen Gräfin von Zeppelin das in den Weinbergen des Markgräfler Lands gelegene Gut und gründete eine Gärtnerei. Die „Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin“ betreibt die Familie bis heute, am Ortsrand von Laufen gleich gegenüber dem Meierhof gelegen.
„Der malerische Anblick der Anlage resultiert im Wesentlichen aus ihrem geschlossenen Erscheinungsbild“, erklärt Prof. Dr. Claus Wolf, Mitglied des Vorstands der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Dass dieses erhalten werden kann und gleichzeitig eine moderne Nutzung möglich wird, ist ein wesentlicher Verdienst der Eigentümer, die hier eng mit dem Denkmalschutz zusammenarbeiten.“
Die Sanierung der historischen Dachkonstruktion des Ökonomiegebäudes einschließlich ihrer Biberschwanzeindeckung geht mit der Umwandlung in Wohnraum einher. Dadurch finden im Dachgeschoss Unterkünfte für Mitarbeiter der Gärtnerei Platz. Dachgauben bringen künftig zusätzliches Licht in die Räume. Damit sie den Anblick des Innenhofs nicht verändern, finden sie auf der Außenseite Platz.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 30 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: N. Schärf, Worms-Horchheim