Stuttgart/Schonach – Weit außerhalb von Schonach liegt der Schwarzwaldhof Frevlet 1, ein Kleinbauernhaus, das vermutlich im 18. Jahrhundert entstanden ist. Wie bei dieser regionalen Bauweise in Hanglage typisch, haben hier Stall, Ökonomie- und Wohnräume unter einem weit heruntergezogenen Walmdach Platz gefunden. Jetzt soll der Hof umfassend saniert und an die Bedürfnisse einer jungen Familie angepasst werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Eigentümer dabei mit einem Zuschuss von 62.000 Euro.
„Das über viele Jahre eher vernachlässigte Gebäude ist ein historisches Kleinod“, betont Linus Becherer, Mitglied des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an die Eigentümer. „Es ist in großen Teilen kaum verändert worden und dokumentiert dadurch hervorragend wichtige Merkmale historischer Wohn- und Wirtschaftsweisen, etwa bei der erhaltenen Rauchküche über zwei Stockwerke. Für den Hof ist es ein Glücksfall, dass er durch die vorgesehene neue Nutzung als komplettes Wohnhaus erhalten werden kann.“
Um das Gebäude für moderne Wohnzwecke nutzen zu können, stehen umfangreiche Sanierungen an. So muss zunächst die Holzkonstruktion an schadhaften Stellen instandgesetzt werden. Historische Fenster sollen teilweise erhalten bleiben und mit vorgesetzten Elementen zu Kastenfenstern ergänzt werden, um der nötigen Wärmedämmung Rechnung zu tragen. Die Holzschindelfassade soll ebenso erneuert werden wie beschädigte Stellen im Mauerwerk. Hinzu kommt der bisher fehlende Anschluss an die Versorgungsinfrastruktur, etwa für Wasser und Abwasser.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit mehr als 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Fehrenbach, Schonach