Stuttgart/Elzach-Yach – Der Aufwand war erheblich: Um den Farnrainhof als Alterswohnsitz herzurichten, hat ein Ehepaar das abgelegene Anwesen oberhalb von Elzach-Yach denkmalgerecht saniert. Dazu musste zuerst einmal die Statik gesichert werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt den Farnrainhof nun zum Denkmal des Monats Juli.
Frühere Besitzer hatten tragende Teile der Holzkonstruktion entfernt. Um den Schwarzwaldhof mit seinem typischen großen, weit heruntergezogenen Walmdach wieder zu stabilisieren, wurden zahlreiche Balken ergänzt oder ertüchtigt. Daneben wurden einige Anbauten neueren Datums wieder entfernt. Das neu eingedeckte Dach erfüllt nun seine Aufgabe, Feuchtigkeit abzuhalten, wieder in vollem Umfang.
Im Inneren sind drei Wohnstuben erhalten, in denen historische Wandausstattung restauriert werden konnten. Auch diese waren – zum Leidwesen der Restauratorin – in früherer Zeit eher unsachgemäß behandelt worden. Dabei stellt insbesondere die Schablonenmalerei im Erdgeschoss eine Seltenheit in Bauernhäusern dar: eine Wandgestaltung mit grünen Blättern, roten Blüten und religiösen Motiven.
Wann der Farnrainhof mit seiner typischen Kombination aus Wohn- und Wirtschaftsräumen in Hanglage ursprünglich erbaut worden ist, lässt sich nur schätzen. Der Zeitraum dürfte zwischen 1775 und 1800 liegen. Inzwischen sind die Räume instandgesetzt und die Bewohner eingezogen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat zu den Sanierungsarbeiten einen Zuschuss von 45.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale beigetragen.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit mehr als 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Dr. M. Kunze, VS