Stuttgart/Neuenbürg – An einem Südhang mit Blick auf das Enztal entstand 1924 im Neuenbürger Reutweg eine zweigeschossige Villa. Bei den anstehenden Sanierungen gilt es, das Dach zu dämmen sowie die Holzschindelfassade nach originalem Vorbild wiederherzustellen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt den privaten Eigentümer dabei mit einem Zuschuss von 30.000 Euro.

„Energetische Sanierungen im Kontext des Denkmalschutzes stellen immer eine Herausforderung dar, die es in Absprachen zu meistern gilt“, betont Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Umso besser, wenn dann – wie in diesem Fall – gute Lösungen gefunden werden.“

Um Photovoltaik zu installieren, ohne den Anblick des Daches zu beeinträchtigen, hat sich der Hausherr für am Hang hinter dem Gebäude aufgeständerte Module entschieden. Während das Dach eine Aufsparrendämmung erhält, werden die gealterten und teilweise verwitterten und beschädigten Holzschindeln der Fassade zuerst abgebaut, um dann hinter nach historischem Vorbild wieder neu aufgebaut zu werden.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit nunmehr 40 Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 11 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.700 Vorhaben mit annähernd 70 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Volker Berg