Stuttgart – Die Gesellschaft zur Erhaltung und Erforschung der Kleindenkmale in Baden-Württemberg e.V. (GEEK) mit Sitz in Baiersbronn erhält den mit 10.000 Euro dotierten Bürgerpreis der Denkmalstiftung Baden-Württemberg 2025. Gestern (22. Oktober) überreichte Nicole Razavi MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen und zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Denkmalstiftung, die Auszeichnung im Baiersbronner Rosensaal an die Vereinsvorsitzende Dorothee Kühnel.

Mit der Auszeichnung würdigt die Denkmalstiftung den Einsatz des Vereins für den Schutz und den Erhalt von Kleindenkmalen in der baden-württembergischen Kulturlandschaft über vier Jahrzehnte hinweg. Insbesondere die Erfassung der Kleindenkmale im Land durch Ehrenamtliche sowie regelmäßige Kolloquien und die Förderung von Instandsetzungen zeichnen die Aktivitäten des Vereins aus.

„Ob Grenzstein, Brunnenhaus oder Wegkreuz: Kleindenkmale prägen unsere Denkmallandschaft mindestens so sehr wie unsere Kirchen und Schlösser. Sie bewahren Erinnerung und stiften Identität“, so Ministerin Razavi in ihrer Laudatio: „Ich danke der GEEK dafür, dass sie sich seit nunmehr 40 Jahren für den Erhalt und die Erforschung dieser wichtigen Zeitzeugnisse einsetzt. Diese Arbeit ist unschätzbar wertvoll für die Denkmalpflege im Land. Der Verein leistet hier im Kleinen ganz Großes.“

„Jedes Kleindenkmal ist ein Stück Heimatgeschichte“, erinnerte die Vereinsvorsitzende Dorothee Kühnel in ihrer Dankesrede. „Die GEEK hat in Ihrer 40-jährigen Geschichte bereits viele Anträge auf Restaurierung von Kleindenkmalen, aber auch Erklärtafeln und Publikationen unterstützt“, berichtete Kühnel. „Da die landkreisweite Erfassung der Kleindenkmale in Baden-Württemberg im letzten Jahr eingestellt wurde, ergibt sich nun ein neues Aufgabenfeld: Zumindest im Landkreis Freudenstadt sind wir bemüht, die wirklich unglaublich vielen Kleindenkmale zu erfassen und auch öffentlich zugänglich zu machen.“

Dafür sei die Unterstützung der Landratsämter nötig, so Kühnel weiter: „In die Geoportale und Bürger-GIS der Landkreise werden regelmäßig die neu erfassten Kleindenkmale eingestellt, so dass jeder sehen kann, wo was erfasst ist und wo noch nicht.“ Die Auszeichnung durch die Denkmalstiftung sei ein Meilenstein für den Verein, meinte die Vorsitzende: „Wir freuen uns sehr, dass wir den Bürgerpreis 2025 erhalten haben, und unser Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern.“

Als Kleindenkmale definiert die GEEK „Dokumente des Lebens und Wirtschaftens in der Kulturlandschaft“, die üblicherweise vier Kriterien erfüllen: Sie sind freistehend, ortsfest, vom Ausmaß relativ klein und von Menschenhand aus beständigem Material gefertigt. Dazu gehören etwa Feldkreuze, Grenzsteine oder Kreuzwege. Da die Übergänge fließend gehalten werden, zählt der Verein auch Türstürze oder Hausinschriften dazu. Die GEEK arbeitet eng mit den Denkmalschutzbehörden zusammen, leistet jedoch alle Arbeit ehrenamtlich.

Zum Bürgerpreis Mit ihrem Bürgerpreis zeichnet die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit 2001 jedes Jahr vorbildliche Vereine und Bürgerinitiativen aus, die sich mit landesweit beispielhaftem Engagement um den Erhalt von Kulturdenkmalen verdient gemacht haben. Seit 2023 ist der Bürgerpreis mit 10.000 Euro dotiert, doppelt so hoch wie zuvor. Die Stiftung selbst hat seit ihrer Gründung im Jahr 1985 gemäß ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ weit über 1.700 Projekte im Land mit rund 71 Millionen Euro gefördert.

Foto: Axel Reich, Freudenstadt