Stuttgart/Eppingen – In einem ersten Bauabschnitt ist bereits das Dach der ehemaligen Ölmühle von Eppingen samt seiner Unterkonstruktion instandgesetzt worden. Als nächstes kommt das ebenfalls stark sanierungsbedürftige Mauerwerk an die Reihe. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer dabei mit einem weiteren Zuschuss von 11.500 Euro.
„Manchmal braucht es einen längeren Atem, um ein denkmalgeschütztes Gebäude wieder bewohnbar herzurichten – vor allem, wenn dessen Zustand vorher nicht mehr so gut war“, betont Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Hinzu kommen regelmäßig Überraschungen, die erst bei der konkreten Arbeit am Kulturdenkmal auffallen.“
Das ehemalige Mühlengehöft, das einst außerhalb der Eppinger Altstadt lag, ist heute von Gewerbegebiet umgeben. Für die Ölgewinnung wurde das Wasser der Elsenz genutzt. Das langgestreckte Hauptgebäude, in dem die Mühle und die Wohnräume der Müller untergebracht waren, trägt die Jahreszahl 1868, die stattliche Mühlenscheuer daneben hat die Inschrift 1780.
Während die Scheuer zu einem Großteil aus Fachwerk erbaut ist, besteht das rund 30 Meter lange, zweigeschossige Haupthaus durchweg aus verputztem Mauerwerk. Dieses ist allerdings reparaturbedürftig, an vielen Stellen fehlt großflächig der Putz. Im zweiten Bauabschnitt sollen die Mauern und Fassade nun instandgesetzt werden. 2024 hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg bereits die Instandsetzung des Daches mit 37.800 Euro gefördert.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit nunmehr 40 Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 29 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.750 Vorhaben mit über 71 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Frey, Eppingen